Trauer um Jugendrichterin Kirsten Heisig

Richterin Kirsten Heisig

Kirsten Heisig, langjährige Jugendrichterin in Berlin und Mutter von zwei Töchtern, nahm sich im Alter von 48 Jahren das Leben (Gewalt in der Gesellschaft. Die Leiden der Jugendrichterin Kirsten Heisig. Süddeutsche Zeitung, 26. Juli 2010).

Erst vor wenigen Tagen hat Frau Heisig das Buch über ihre Erfahrungen vollendet (Kirsten Heisig: Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Straftäter. Herder-Verlag, 2010) und es Tage oder Stunden vor ihrem Tod zur Veröffentlichung autorisiert.

Ihre Ansätze waren notwendig, interdisziplinär und konsequent. Sie stellen einen bedeutenden Ansatz für die notwendige Diskussion mit den Jugendlichen dar.

Mit Sicherheit bedarf es die von ihr geforderte interdisziplinäre Zusammenarbeit, Konsequenz und Verantwortung im Umgang mit auffällig gewordenen Kindern bzw. kriminell gewordenen Jugendlichen.

Für ihre aus fachlicher Überzeugung öffentlich kommunizierten Argumente und Sichtweisen wurde sie nachweislich gemobbt. Es gibt jährlich hunderte gemobbte Menschen, die sich das Leben nehmen. Nur will da kaum jemand weiter „nachsehen“, schon gar keine Vorsorge treffen.

Wir trauern um eine fähige und engagierte Juristin und Mutter.

Thomas Wüppesahl, Bundessprecher Kritische Polizisten

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